Spürst du auch den Blues manchmal? Graue Wintertage und zwei Jahre Pandemie hinterlassen ihre Spuren, oft scheinen wir uns im Kreis zu drehen und fühlen uns eingeengt vom Alltag und dem Leben, das nun anders ist, als wir es vor der Pandemie gewohnt waren.
Letztens war ich seit langem wieder im Theater und froh Kultur live zu erleben. Am Eingang war eine lange Schlange wegen der Kontrolle von Ausweis, Impfzertifikat usw. Das Musical war hervorragend inszeniert, obwohl der Chor wegen eines Covid-Falles ausfiel, spielten sie zum Glück trotzdem.
Die Sänger gaben alles auf der Bühne und waren glücklich, endlich wieder spielen zu dürfen, dennoch herrschte im Publikum gedämpfte Stimmung. In der Pause gab es nichts zu trinken an der Bar. Am WC lüftete ich daher kurz die Maske und stillte meinen Durst am Wasserhahn.
Um 22 Uhr war allgemeine Sperrstunde, daher bekamen die hervorragenden Schauspieler auf der Bühne nur kurzen Applaus, dann fiel gleich der Vorhang. Statt einen Drink in einer Bar zu nehmen, um über das Stück zu reden, gingen alle Theater-Besucher wegen der aktuellen Pandemie-Beschränkungen sofort nach Hause. Es war einfach anders als früher.
Ich will diese Beschränkungen hier nicht bewerten, sondern der Frage nachgehen, wie wir uns unsere innere Freiheit bewahren, wenn sie im Außen beschränkt wird und unser Leben nun anders, weniger frei und spontan ist, als wir es gewohnt waren.
Zwei Dinge bzw. Kräfte sind dafür wesentlich: 1. die Kraft unserer inneren Einstellung 2. die Verbindung zu unserem Körper über die Kraft unseres Atems.
„Du kannst meine Beine fesseln, aber nicht einmal Zeus hat die Macht meinen freien Willen zu brechen.“ Das meinte Epiktet, ein stoischer Philosoph aus dem alten Rom schon vor tausenden von Jahren. Er war als Sklave geboren und hatte, weil er damals angekettet wurde, ein Leben lang gehumpelt, dennoch konnte niemand ihn dazu bringen, seine Prinzipien aufzugeben und davon abhalten, ein berühmter Philosoph zu werden.
Darum geht es: man kann dich „in Ketten legen“, aber niemand hat die Macht, dein Wesen zu verändern. Niemand kann unsere Gedanken oder unseren freien Willen beeinflussen, wenn wir nicht dazu bereit sind und wir haben immer die Wahl und einen Handlungsspielraum, wie wir mit den gegebenen Umständen im Außen umgehen.
Wir können uns darüber endlos aufregen, uns im Kreis des „Jammertals“ drehen oder wir können versuchen, die Situation anzunehmen, wenn möglich, sie zu verändern oder zumindest bestmöglich zu gestalten. Werden wir uns dessen bewusst, dann stärkt das unsere innere Freiheit. Wir spüren die Kraft unserer inneren Einstellung.
Ein zweiter Weg, um dich innerlich frei zu fühlen, führt über das Spüren deines Körpers, über die Kraft deines Atems. Durch gezielte Atemübungen, können wir auf psychischer Ebene beeinflussen, wie wir uns fühlen, das heißt, wir können uns sprichwörtlich „frei atmen“ und uns dadurch lebendiger, fröhlicher und freier fühlen. Denn der Atem und die Gefühle sind miteinander verbunden: wenn wir uns niedergedrückt oder unfrei fühlen, spiegelt sich das auch in einem eingeschränktem Atem wieder. Wir atmen nicht so frei.
Hier habe ich eine wirksame Atemübung für dich, um dich frei zu atmen. Sie aktiviert außerdem dein Zwerchfell (der wichtigste Atemmuskel) und stimmt dich fröhlich, macht dich frisch und lebendig:
Nimm eine aufrechte Sitzhaltung ein oder einen hüftbreiten Stand. Schließe deine Augen und nimm deinen Atem wahr, wie er gerade fließt. Forme deine Lippen, sodass eine kleine runde Öffnung entsteht, durch die du sanft und doch deutlich wie eine Dampflok „Schschschsch“ beim ausatmen tönst. Forciere das Atmen nicht, sondern lasse deinen Atem im gewohnten Rhythmus ein- und ausströmen. Du kannst das Tempo dann allmählich steigern, wenn es dir leicht gelingt.
Mach das etwa acht bis zwölf Mal hintereinander. Falls dir schwindlig wird, unbedingt schon früher aufhören. Spüre dann nach. Du kannst die Übung wiederholen (ca. zwei bis drei Mal), aber immer eine Pause dazwischen machen und achte darauf, ob dir schwindlig wird (dann aufhören). Am Ende aller Wiederholungen nochmal ausführlich nachspüren.
Wirkungen: Du fühlst dich freier, lebendiger und fröhlicher. Dein Atem fließt freier und lebendiger, dein Zwerchfell und dein Kreislauf wurden aktiviert. Der „lebendige Mittenraum“, der entstanden ist, ermöglicht dir eine mühelose Aufrichtung.
Viel Freude beim dich „frei atmen“! Du willst mehr davon entdecken? Trag dich hier in meinen monatlichen Newsletter ein und hole dir auch dein gratis Booklet mit vier effektiven Tipps gegen Stress und für deine Balance.