Diesmal habe ich eine Frage an dich, wie geht´s dir persönlich damit, nein zu sagen und dich abzugrenzen? Zu einer Bitte eines Freundes, dem Auftrag eines Vorgesetzten oder dem Versuch eines potenziellen Auftraggebers dein Honorar runter zu handeln? Der schlechten Laune deines Partners oder auch zu deinen eigenen Erwartungen und Ansprüchen an dich? Ein ganz, klares einfaches NEIN. Ohne dich dabei schlecht zu fühlen.
Schaffst du das oder fällt es dir schwer? Ich habe schon viel an mir gearbeitet und trotzdem lasse ich mich immer wieder in die Geschichten von anderen verwickeln. Geschichten, die mir auch mal meine Energie anzapfen und mich runterziehen.
Ja es gibt sie die Energieräuber in unserem Umfeld, die dich anzapfen, einfach weil sie selbst nicht mit sich und ihrem Leben zu Recht kommen. Wie kannst du damit besser umgehen und wieso lassen wir das zu, dass jemand unsere Grenzen überschreitet und an unserer Energie saugt?
Vieles liegt in der Kindheit, viele von uns sind erzogen worden, angepasst und „brav“ zu sein, bescheiden, vor allem Frauen, unsere wahren Gefühle wie Wut oder Ablehnung zu unterdrücken. Wir haben gelernt, dass etwas „falsch“ ist mit uns, wenn wir aggressiv sind oder „laut“. Kommt dir das auch bekannt vor?
Ich erinnere mich da an ein Erlebnis mit meiner Großmutter. Als ich ein kleines Mädchen von fünf oder sechs Jahren war und laut auf der Straße ein Liedchen gepfiffen habe, kam als Reaktion von ihr „Wenn Mädchen pfeifen, dann weint die Gottesmutter Maria im Himmel.“
Sie kam aus einem sehr katholischen kleinen Dorf aus dem Burgenland. Ich kann mich erinnern, dass ich das als kleines Mädchen als sehr seltsam angesehen habe und zum Glück mir das Pfeifen nicht nehmen ließ, aber es hat bestimmt Spuren hinterlassen wie „sei nicht so laut oder fröhlich.“
Je angepasster wir erzogen wurden, desto schwieriger wird es für uns sein, zu uns zu stehen und zu unseren Gefühlen. Desto eher werden wir erlauben, dass jemand unsere Grenzen überschreitet und unser Nein nicht akzeptiert, wenn wir uns überhaupt trauen, es zu artikulieren. Je mehr wir uns aber dessen bewusst werden, desto eher haben wir es in der Hand, unsere Grenzen zu bestimmen und zu wahren.
Das Gute, je öfter wir uns im „Nein-Sagen“ üben, umso leichter fällt es uns, umso mehr Raum kreieren wir uns. Aber was ist mit dem schlechten Gewissen, wenn wir z.B. einem guten Freund eine Bitte abschlagen? Mir hilft es mir bewusst zu machen, was ist meine Verantwortung und was ist die Verantwortung des anderen.
Ich muss niemanden „retten“, ich kann jemand anderen Erwachsenen nur zur Erkenntnis verhelfen, dass er selbst für sein Leben verantwortlich ist, in aller Freundschaft. Ausnahmen sind natürlich echte Notsituationen. Ich meine mit diesen „Energieräubern“ Menschen, die klagen und sich immer wieder im Kreis drehen, sich als Opfer ihrer Umstände sehen und echte Hilfe zur Veränderung ihrer Situation nicht annehmen.
Dieses „was ist meins“ und „was ist deins“ kann Klarheit schaffen und die notwendige Trennlinie, um sich nicht in die Geschichten anderer verwickeln zu lassen. Durch das Bewusstmachen haben wir immer eine Wahl, einzusteigen oder eben nicht.
Schreib mir gerne, wie es dir damit geht. Hast du Probleme mit dem Nein-Sagen, hast du es schon gelernt und wenn ja, wie war dein Weg dahin? Ich freu mich auf deine Erfahrungen damit. Wenn dir das Nein-Sagen noch schwer fällt und du es besser lernen willst, komm in mein Coaching. Da ich das Problem aus eigener Erfahrung kenne, kann ich dich gut dabei unterstützen. Gerne können wir in einem kostenlosen Erstgespräch online darüber reden.